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Vor ein paar Wochen habe ich meinen Tee-Schrank aufgeräumt und wurde plötzlich neugierig und wollte mehr über Tee wissen. Im folgenden Beitrag teile ich meine Erkenntnisse mit euch.

tee

Der Tee

Tee ist ein Aufgussgetränk, das aus Pflanzenteilen wie Blättern, Knospen oder Blüten der Teepflanze zubereitet wird. Aufgussgetränke aus anderen Pflanzen wie beispielsweise Kräutertee oder Früchtetee werden umgangssprachlich häufig auch einfach nur als Tee bezeichnet, korrekt sollten sie aber als teeähnliche Getränke bezeichnet werden. Der bei uns übliche Begriff Tee, stammt wahrscheinlich von dem kantonesischen Wort tu ab. Länder wie Russland oder die Türkei, die über den Landweg mit Tee versorgt wurden, übernahmen das Mandarin-Wort Chai.

Geschichte

 Als Ursprungsland des Tees gilt China, denn dort wurde schon vor 5000 Jahren die Wirkung des Teeblatts beschrieben. Einer Legende zufolge, war die Entdeckung des Tees reiner Zufall. Der chinesische Kaiser Shen Nung (2737 v. Chr.) soll ein sehr auf Sauberkeit achtender Mensch gewesen sein, deswegen kochte er sein Trinkwasser vor dem Genuss immer ab. Eines Tages wehte der Wind einige Teeblätter in das heiße Wasser, die Blätter färbten das Wasser golden und verliehen dem Wasser ein wunderbares Aroma, welches auch dem Kaiser zusagte. Erst im Jahre 552 n. Chr. kam der Tee mittels buddhistischer Mönche nach Japan. Bald darauf wurde der Teegenuss mit einer detaillierten Zeremonie versehen. Der Konsum des Tees führte soweit, dass man begann ihn religiös zu verehren. Während der T’ang Dynastie (618-907 n. Chr.) wurde der Tee zur Handelsware und von nun an war der Tee auch allen Gesellschaftsklassen zugänglich. Erst 1610 kam der Tee aus Japan mit Schiffen nach Europa. Aber nicht nur auf dem Wasser, sondern auch auf dem Landweg gelangte der Tee nach Europa. Er wurde aus der Mongolei als Geschenk für den russischen Zaren importiert. 1662 wurde der Tee offiziell am Hofe des englischen Königs Karl II eingeführt und von nun an war die Verbreitung des Tees nicht mehr aufzuhalten. Heute ist der Tee mit einer weltweiten Produktion von 2,9 Millionen Tonnen zum populärsten Getränk der Welt avanciert.

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teepflanze

Teepflanze

Die immergrüne Teepflanze gehört zur Familie der Kamelien. Der Strauch hat dunkle, gezahnte, lederartige Blätter und kann bis zu maximal 30 m hoch werden, doch wird die Pflanze auf den Teeplantagen durch Beschneidung auf eine Größe von 1 bis 1,5 m Höhe begrenzt. Nach internationaler Übereinkunft lautet heute der Name der Teepflanze Camellia sinensis und die beiden Unterarten werden als Camellia sinensis var. sinensis (China-Tee) und Camellia sinensis var. assamica (Assam-Tee) bezeichnet.

Teeanbau

Tee wird heute am stärksten in den tropischen und subtropischen Gebieten, in Hochlagen von bis zu 2500 m kultiviert. Dort findet er beste Wchstumsbedinungen: feucht tropisches Klima und eine Niederschlagsmenge von etwa 2000 mm pro Jahr. Ein besseres Aroma erreichen die Blätter allerdings, wenn das Wachstum durch ein paar kühle Nächte oder ein paar trockene Monate gebremst wird. Aus der traditionellen Anbauweise der asiatischen Bauern hat sich heute eine industrielle Plantagenwirtschaft entwickelt. Wichtigste Tee-Anbauländer Afrika China Ceylon (Sri Lanka) Formosa (Thailand) Türkei Indien Indonesien

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Tee-Ernte

Der Teestrauch enthält mehrere tausend Blätter, aber nicht jedes Blatt wird zu Tee weiterverarbeitet. Geerntet wird nach der Regel two leaves and the bud (die beiden jüngsten Blätter und die Blattknospe). Geschickte Pflücker ernten pro Tag ca. 20 bis 30 kg Teeblätter, was umgerechnet ca. 5 bis 7 kg verkaufsfertigen Tee ergibt. Die Pflückintervalle müssen genau kalkuliert sein, denn die neuen Sprossen wachsen je nach Klima, Pflückart und Dünung unterschiedlich schnell nach. In den Tropen und Subtropfen wird in der Regel alle zwei Wochen geerntet. Tee muss immer in Handarbeit gepflückt werden, da der Pflücker wegen des unterschiedlichen Wachstums der Sprossen zwischen reif und unreif entscheiden muss. Im Winter legen die Pflanzen eine Vegetationspause ein.

Ernteperiode

Die erste Ernte im Frühjahr liefert sehr kleine Blätter und wird als First Flush bezeichnet, die zweite Ernte im Mai als Second Flush.

Inhaltsstoffe Der Tee schmeckt nicht nur exzellent, man schreibt ihm auch eine positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit zu. Ein weiterer Pluspunkt: Tee enthält keine Kalorien und ist daher der ideale Begleiter einer Diät. 2 Minuten nach dem Aufguss geben die Teeblätter das ganze Koffein (Tein) frei, während sich die Gerbstoffe langsamer lösen und sich erst nach 2 Minuten Ziehzeit freisetzen. Also ergibt sich daraus, je kürzer der Tee zieht, desto anregender ist er. Und je länger er zieht desto beruhigender ist seine Wirkung auf Magen und Darm. Zudem enthalten die unterschiedlichen Teesorten auch verschiedene Inhaltsstoffe mit unterschiedlicher Wirkung auf unseren Körper.

Teeherstellung

Frisch gepflückte Teeblätter sind nicht lange haltbar, deswegen muss der gepflückte Tee sofort auf den Plantagen verarbeitet werden, denn jede zeitliche Verzögerung resultiert in einer deutlichen Minderung der Qualität. Die Produktionsvorgänge sind jedoch je nach Art des Tees unterschiedlich.
Teearten

Je nach Verarbeitung unterscheidet man zwischen: Grünem Tee, Oolong-Tee, Schwarzem Tee und Weißem Tee.

Teespezialitäten
Weitere Teespezialitäten sind beispielsweise der Puh-er-cha Tee und der Gelbe Tee.

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Teemischungen und Aromatisierte Tees

Da Tee weltweit in tausenden Plantagen kultiviert und auch je nach Region unterschiedlich oft geerntet werden muss, kommt es zu deutlichen Schwankungen bezüglich der Qualität. Die Schwankungen kann man nur durch mischen wieder ausgleichen. So kommt der Tee hauptsächlich in Mischungen, den so genannten Blends auf den Markt, was dem Konsumenten eine gleich bleibende Qualität garantiert. Teeähnliche Erzeugnisse Sind Erzeugnisse die aufgrund ihrer Zubereitung dem Tee ähneln und deshalb auch mit diesem Namen versehen wurden. Dazu zählen unter anderem Früchtetee, Honigbusch, Kräutertee, Lapacho-Tee, Mate-Tee, Rotbuschtee oder Rooibos Teezubereitung. Die Teezubereitung gilt als Wissenschaft. Der Tee unterliegt während seiner Verarbeitung strengen Kontrollen. Dabei werden immer wieder Geschmack oder Geruch untersucht und bewertet. Heute gibt es mehr als 50 diverse Methoden, um den Tee auf alle relevanten Inhaltsstoffe bzw. auf eventuelle Verunreinigungen zu prüfen. Dazu werden heute vor allem massenspezifische Detektoren verwendet, die einzelne, kleinste Mengen Rückstände feststellen können.

Teelagerung

Tee ist ein äußerst empfindliches Produkt. Er muss unbedingt kühl und trocken gelagert werden. Nach der ersten Entnahme muss er in einer gut geschlossenen Blechdose oder in einem vor Licht geschützten Glasgefäß aufbewahrt und gut verschlossen werden, da sonst das Aroma entweichen kann. Nach Anbruch sollte der Tee innerhalb von 10 Wochen verbraucht werden. In ungeöffneten Packungen hält er sich hingeben bis zu 3 Jahre.